Solange haben wir uns vorbereitet und nun ist es schon wieder vorbei. Unser 2. Hoffest in der Oderlandkaserne Frankfurt (Oder). Besser gesagt auf dem Außengelände. Doch wie kam es zu der nun mehr 2. Auflage. Die Gedanken schwirrten schon lange in unseren Köpfen rum. Konkret wurde es, als wir im März vom diesjährigen europäischen „Fest der Nachbarn“ hörten und gefragt wurden, ob wir uns nicht daran beteiligen wollen. Also kurz überlegt und losgelegt. Mitmachende Initiativen gesucht und Teilnehmer angefragt, Projektantrag geschrieben und eingereicht und hoffen, dass das Projekt genehmigt wird. Das geschah und es konnte losgehen. Dank des Programms „Demokratie Leben“ vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend hatten wir nun Mittel zur Verfügung um die Aufwände zu stemmen.
Bundesministerium für familien, Senioren, Frauen und Jugend
Bundesprogramms „Demokratie leben!“
Je näher der Tag, der 30.05.2015 rückte, desto mehr galt es zu organisieren. Wer besetzt die Stände, wer kann Kuchen backen und legen wir was auf den Grill und wenn ja was. Wie kommen wir zu einem Fahrzeug, mit dem wir die Bierzeltgarnituren transportieren können. Aber alles ließ regeln. Das Fahrzeug kam von der AWO Frankfurt (Oder), Musik von der Kindervereinigung Frankfurt (Oder), die Bierzeltgarnituren von Herrn Sch.. Als Verpflegung hatten wir uns die arabische Variante ausgedacht. Kartoffeln in die Folie und direkt in die Glut gelegt, Zucchini mit Fetakäse gefüllt ebenfalls, Zwiebeln in Alufolie, Knoblauch natürlich und alles in arabischem Brot. Dazu gab es Halal Würstchen vom Grill. Wir hatten zusätzlich noch einige Würstchen die nicht Halal waren im Sortiment für die Bewohner, die das essen durften. Natürlich gab es wieder reichlich Tee, Kaffee und andere Getränke.
Der Countdown startete am 30.05. um 14.00 Uhr. Das Auto hatte die Bierzeltgarnituren geladen, die Pavillons und die Feuerstellen geladen. Steffi brachte die Lebensmittel. Die größte Herausforderung waren wie immer die Pavillons aber da es sonnig war beließen wir es bei einem, der nach 1,5 Stunden dann auch endlich stand.
Pünktlich kam dann auch die Musikanlage. Unter den Pavillon drapierten wir den Essensstand. Daneben ordneten wir die Stände der Partner an. Die ihr Info Material auslegten. Diesmal hatten wir Stände von ProAsyl, Informationen unserer Projekte und unseren Arbeiten. Leider konnten nicht alle zugesagten Stände besetzt werden. Schade.
Feuerschale und –korb waren schnell gefüllt und dank unserer syrischen Freunde und der Mitmacher aus dem Verein sowie Gästen wurde alles super schnell vorbereitet. Die ersten Bewohner aus der Oderlandkaserne fassten bereitwillig zu und halfen beim Aufbau und der Vorbereitung. Langsam kam auch Neugier bei den Bewohnern auf, die etwas unbeteiligt über den Hof schlenderten. Obwohl wir viel Werbung gemacht hatten und Flyer verteilt hatten schien doch noch viel Neugier da zu sein. Doch als dann die ersten arabischen, albanischen und kurdischen Klänge über den Hof schallten, hatte auch der letzte Bewohner begriffen „Die Lehrer meinen es erst mit feiern.“ Langsam kamen dann auch immer mehr Gäste. Um 17.00 Uhr war es dann soweit. Mit einigen freundlichen Worten auf Deutsch, Englisch, Afghanisch (persisch) und Arabisch eröffneten wir das Fest. Leider waren wieder nur ca. 20 bis 30 deutsche Gäste anwesend. Aber was soll‘s wir hatten Werbung gemacht. Nächstes Mal dann noch mehr Werbung.
Es wurde geredet, getanzt, gegessen, gespielt und
fotografiert……
und es wurde dunkler, immer dunkler und auf einmal war der Regen da. Nun waren die Pavillons goldwert und zu klein. Wir retten erstmal die Musikanlage vor Schaden und jeder suchte Schutz. Die Organisatoren beteten, dass der Regen aufhören möge. Das dauerte. In dieser Zeit bauten wir schnell die Anlage ab und mussten dann das Fest, wenn es weiter gehen sollte ohne Konservenmusik bestreiten.
Nach 1,5 Stunden in denen wir das Feuer gegen den Regen verteidigten, war es dann vorbei. Sonne zeigte sich und das Fest ging nahtlos weiter nur BESSER. Die Temperatur stieg. Das Feuer, das wir über den Regen retten konnten wärmte uns.
Wir rückten alle um das Feuer. Rasheed holte seine Saz hervor und auf einmal kam noch eine Geige zum Vorschein. Es wurde richtig gemütlich. Da zeigten sich die persichen Gesangstalente, syrischen (Bauch) – Tanztalente, albanische Chortalente und deutsche Sängerinnnen und Sänger. Jeder sang, klatschte und tanzte mit soweit er es konnte. Lustig wurde es als „Bruder Jakob“, „Auf der Mauer auf der Lauer liegt ne kleine Wanze“ und andere deutsche Lieder erklangen, die schnell jeder mitsingen konnte.
Reihum wurde ein neues Lied angestimmt und jeder sang, summte oder klatschte mit. So muss das sein. Es wurde in den Pausen geredet geschwatzt und gelacht.
Alle waren entspannt und zufrieden aus.
Doch auch das schönste Fest muss zu Ende gehen und so hieß es kurz vor 22 Uhr abbauen, aufräumen und zusammenpacken. Das ging diesmal sehr schnell. Alle packten an. Zum Abschluß standen wir mit einigen Zusammen um das Feuer und lachten und redeten leise vom Fest, vom Unterricht von Syrien, Afghanistan von Deutschland und erhielten ein herzliches Danke schön. Herz was willst du mehr.
Fazit:
Immer wieder gerne!
Mehr Besucher gingen auch!
ca. 120 – 150 Geflüchtete und ca. 20 bis 30 Gäste.
Viel Arbeit aber jede Menge Spaß dabei.